Guten Morgen liebe Mitglieder dieses Forums,


eines gleich mal vorweg. Ich bin weitgehend Laie, was die moderne PC-Welt angeht. Früher habe ich mir meine Windows 98 Installationen noch selbst zusammengebastelt, doch heuer gilt für mich eigentlich nur "Einschalten und wohlfühlen". 2007 habe ich mir einen PC mit Windows XP von einer Computerfirma einrichten lassen, und mit dem bin ich 10 Jahre lang mehr als glücklich gewesen. Ende 2017 hatte ich dann einen Arbeitskollegen, der mir mein neues System aufgesetzt hat, und ich staunte, denn mit Begriffen wie SSD, UEFI und Co. konnte ich rein gar nichts anfangen.


Über ein Jahr lang lief das System weitgehend fehlerfrei, doch seit einer Woche hatte ich ganz viele Probleme damit und habe im Zuge dessen festgestellt, dass ich es doch gerne verändern würde. Hier ist meine Basis-Konfiguration: Ich habe eine 500 GB- SSD im Einsatz, und auf ihr befinden sich zwei Betriebssysteme. Das Erste heißt ARBEIT und das Zweite habe ich SPIELE genannt. Beide sind Windows 10 Home Edition 64-Bit. Der Kollege hat mir ein Multiboot System eingerichtet. Bald nach dem Einschalten kommt ein blauer Bildschirm, auf dem ich zwischen ARBEIT und SPIELE hin und herwechseln kann.


So weit, so gut. Diese strikte Trennung zwischen Arbeitssystem und Spielesystem hatte ich schon immer, da man mir beigebracht hat, dass zu viele Spiele oder zu viele Installationen das System ausbremsen. Schon zu Windows 98- Zeiten hatte ich zwei Wechselrahmen im Einsatz, und je nach Lust und Laune habe ich dann eben entweder mit der Arbeitsplatte oder mit der Spieleplatte gearbeitet. Das war auch mit dem genannten XP-System so. Immer alles strikt getrennt, und ich bin wirklich sehr gut damit gefahren. Hatte sich mal ein System aus irgendwelchen Gründen verabschiedet, dann hatte ich mein Acronis-Programm, und damit war es ein Kinderspiel, den letzten Stand wieder herzustellen.


Nun, ich habe auch jetzt noch Acronis, die 2018er Version, doch musste ich feststellen, dass im Gegensatz zu XP-Zeiten Windows 10 mit Zusatzpartitionen wie EFI-Systemlaufwerken oder Recovery-Laufwerken arbeitet. Und Windows 10 ist für mich auch noch nach über einem Jahr noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt, mit dem ich zwar gut arbeiten kann, sich ansonsten aber meinem laienhaften Verständnis entzieht. Und das bedeutete mächtige Probleme, als in der vergangenen Woche morgens beim Neustart der gewohnte blaue Bildschirm anstelle zweier Auswahlmöglichkeiten plötzlich meinte, dass im Bootloader Informationen fehlen würden und das System nicht startete.


In acht Stunden samstäglicher Arbeit habe ich es dank Acronis geschafft, mir soweit alles wieder herzustellen. Alles geht gerade wieder... Doch das flaue Gefühl im Magen ist mir geblieben. Heute Morgen wurde ich wieder schockiert, als mich der PC gar nicht erst gefragt hat, welches System er hochfahren soll. Er lud ARBEIT und steckte dann in einer Endlosschleife fest, als sich gerade der Desktop zeigen wollte. Ein Reset beendete das Drama und danach war alles wie immer und er fragte, was er tun soll. Und auch der Start klappte dieses Mal ohne Schleifen...


Früher hatte ich, wenn ein System ausgefallen war, immernoch ein Zweites, mit dem ich etwas machen konnte. Doch dieses Mal hatte ich gar nichts mehr. Mein UEFI-Boot-Manager hatte auch nur einen einzigen Eintrag für die SSD, und dort konnte ich nicht unterscheiden, welches System ich gerne hochfahren möchte. Nur meine zweite und dritte HD-Festplatte, auf denen sich meine ganzen Daten befinden, die wurden mir angezeigt, neben dem DVD-Rom-Laufwerk.


Ich glaube, ich hätte gerne wieder zwei physisch getrennte Systeme, die ich auch ohne irgendwelche Bootmanager benutzen und getrennt voneinander verwalten und hochfahren kann. Dieses Multi-Boot-System ist ja eine lustige Spielerei und vielleicht sogar ganz praktisch, doch was bringt mir das, wenn mir das nächste Windows- Update oder sonst ein Fehler mir das wieder zerschießt und die Probleme von vorne anfangen? Also müssen eben doch Änderungen her. Und da beginnen meine Fragen!



1.) Wenn ich es richtig verstanden habe, dann kann ich SSD-Festplatten nicht mit einem Wechselrahmen anschließen, da diese direkt an das Mainboard gesteckt werden müssen. Ist das soweit korrekt? Dann scheiden Wechselrahmen wohl grundsätzlich aus, denn auf die Geschwindigkeit der SSD möchte ich nicht mehr verzichten.



2.) Wenn ich eine zweite SSD kaufen und anschließen würde, müsste diese doch im UEFI-Bootmanager auftauchen, nicht wahr? Dann könnte ich theoretisch auf den Multi-Boot-Quatsch verzichten, und mein SPIELE-System darüber auswählen... Oder sehe ich das falsch? Ohne meinen Eingriff fährt er ARBEIT hoch, und wenn ich daddeln möchte, dann greife ich beim PC-Start ein und wähle über den UEFI-Bootmanager die zweite Platte aus, von der gestartet werden soll. Würde das gehen?


3.) Wenn beide bisherigen Fragen mit Ja beantwortet wurden, wie müsste ich dann zur Umrüstung vorgehen? Könnte ich das ohne eine komplette Neuinstalltion nur mit Hilfe von Acronis erledigen, oder müsste ich den sauren Apfel beißen und alles vom Urschleim an neu hochziehen?


Wer bis hierher gelesen und noch keine Kopfschmerzen hat, und nun auch noch Willens ist, meine Fragen zu beantworten, dem würde ich gerne einen Keks ausgeben, selbst wenn es nur ein virtueller Keks wäre... Im Voraus jedenfalls herzlichen Dank für die Unterstützung eines Newbies in der modernen Welt!


Mit freundlichen Grüßen,
MacGyver