Online Durchsuchungen (Bundesinnenministerium)

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  1. #1
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    Standard Online Durchsuchungen (Bundesinnenministerium)

    Als ich das Forum durchsuchte, ob es zu diesem Thema schon etwas gab, bin ich leider nur auf einen kurzen, unschönen Threat gestoßen.
    Ich hoffe, daß hier jetzt sachlich Meinungen geäußert werden. Denn ich habe eine Frage:
    Falls das Gesetz durchkommen sollte, daß es gestattet wird, private PC's online zu durchsuchen oder zu überwachen, wie geht denn das praktisch? Hat da einer von Euch eine Vorstellung?
    Ich meine, wenn jetzt irgend so ein "Spaßvogel" Böses im Sinn hat, versucht er mittels Email plus Anhang seine oftmals immer noch ahnungslosen Opfer dazu zu verführen, selbigen zu öffnen, damit die Schadensroutine ihren Lauf nimmt und ein Trojaner installiert wird. Ich glaube, ein bekannter war oder ist (?) Sub Seven, der eine ganze Weile sein Unwesen trieb. Mittlerweile wird er aber von jedem Antivirenprogramm erkannt.
    Wie aber würde das Innenministerium (oder wer dann das ausführende Organ ist), Zugriff auf unseren PC nehmen können? Einen Trojaner einzuschmuggeln dürfte ja nicht so einfach sein, da die Anti-Viren-Programme bzw. Firewalls doch zumeist gute Arbeit leisten. Oder gibt es da inzwischen Techniken, die noch nicht bekannt sind und die üblichen Sicherheitsvorkehrungen austricksen? Hat da einer von Euch irgendeine Vorstellung?
    Ich habe zwar nichts zu verbergen, aber mir wäre es trotzdem nicht angenehm, wenn sich da auf einmal jemand auf meiner Festplatte umgucken würde.
    Und nach welchen Kriterien werden da wohl einzelne Leute beobachtet? Wieviel Willkür wird da im Spiel sein...
    Ich weiß noch nicht, was ich von allem halten soll. Sicher, es stimmt natürlich, daß immer mehr im Internet verbreitet wird, daß der Computer ein mächtiges Werkzeug ist, wo viel Planung stattfindet, Informationsweitergabe, Mißbrauch jeglicher Art.
    Aber ich habe trotzdem ein ungutes Gefühl dabei...

    Luca

  2. #2
    Avatar von Nikki
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    Ich habe auch gelesen, dass es mittels eines Trojaners geschehen soll. Denkbar wäre, wenn er nicht mittels Email aktiviert werden kann, dass es eine Zusammenarbeit mit den Firmen gibt, die regelmäßig Updates auf unsere PCs spielen.
    Das Wort "Privat" können wir dann wohl aus dem deutschen Wortschatz streichen. Es geht doch nicht darum, ob wir etwas zu verbergen haben. Jeder hat sicher so seine Heimlichkeiten. Ich wehre mich nur dagegen, dass ein ganzes Volk als potentiell kriminell dargestellt wird, um eine Hand voll Krimineller zu erwischen. Die werden außerdem sehr schnell ihre Praktiken anpassen und wieder einen Schritt voraus sein.
    Ähnliche Methoden sind doch vielen Bürgern aus dem Osten bekannt. Die werden ganz genau wissen, wie man sich fühlt, wenn man unter ständiger Beobachtung ist. Auch unsere Freiheit wird dadurch beschnitten. Ich habe sowieso das Gefühl, dass sich der Staat immer mehr in unsere Angelegenheiten einmischt, und das Wohl der Bürger immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird und nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.
    Ich denke mir, dass es sicher genug andere Methoden gibt, um ganz gezielt gegen die vorzugehen, für die der Bundestrojaner gedacht ist.


    Welchen unschönen Threat meinst du?

  3. #3
    Avatar von Spyx
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    Das soll wie Abhören funktionieren. Man (also Polizei) braucht einen richterlichen Beschluss.
    Aber das ist dann bestimmt wie mit der Maut.
    "Da wir den Bundestrojaner ja schon mal haben, können wir ihn ja auch gleich mal einsetzen, um Softwarepiraterie einzugrenzen."
    Ich schätze mal die einfachste Methode wäre auf Linux oder ähnliches umzusteigen. Da der Trojaner bestimmt nur für Windows programmiert wird. Oder man sieht es wie ich: Windows98 SE rauf. Keinen Antivirus, keine Firewall, nur Spiele und wenn er halt mal Probleme macht, dann formatier ich ihn halt mal kurz. Hört sich zwar recht aufwendig an, aber das letzte Formatieren ist schon ne Weile her.

  4. #4
    Avatar von Luca
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    Stimmt, das wäre technisch denkbar, wenn man mittels Update (sei es Betriebssystem, Anwenderprogramm, Antiviren-Software usw.) gleich einen Trojaner mit aufspielt. Eigentlich kinderleicht und wenn man gewissen Firmen eine "angemessene" finanzielle Beteiligung (Entschädigung oder wie man das nennen will) gibt, dann gehen sicher auch viele Bedenken den Bach runter...

    Das Wort "Privat" können wir dann wohl aus dem deutschen Wortschatz streichen. Ich wehre mich nur dagegen, dass ein ganzes Volk als potentiell kriminell dargestellt wird, um eine Hand voll Krimineller zu erwischen.
    Ähnliche Methoden sind doch vielen Bürgern aus dem Osten bekannt. Die werden ganz genau wissen, wie man sich fühlt, wenn man unter ständiger Beobachtung ist.
    Ich habe sowieso das Gefühl, dass sich der Staat immer mehr in unsere Angelegenheiten einmischt, und das Wohl der Bürger immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird und nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.
    Das sind Aussagen, die ich nur unterstreichen kann!

    Jetzt ging ja auch gerade ein Versuch zu Ende, wo sie im Bahnhof Mainz jede Menge Kameras aufgestellt haben, zur biometrische Gesichtserkennung. Siehe z. B. hier:
    https://www.neuesdeutschland.de/artikel. ... &DB=Archiv
    oder hier:
    https://www.bka.de/kriminalwissenschafte ... g/faq.html

    Aber wenn ich richtig informiert bin, ist da der Schuß doch eher nach hinten losgegangen, da es eine hohe Fehlerquote gab und nicht das erreicht wurde, was sie erreichen wollten.
    In Köln wurden zwar seinerzeit die Kofferbombenattentäter so identifiziert, aber verhindern können, hätte man den Anschlag nicht...

    Welchen unschönen Threat meinst du?
    Gib in der Suchefunktion Onlinedurchsuchungen (zusammengeschrieben!) ein. Da ging es dann nicht mehr ums Thema, sondern nur um persönliche Nicklichkeiten.

    "Da wir den Bundestrojaner ja schon mal haben, können wir ihn ja auch gleich mal einsetzen, um Softwarepiraterie einzugrenzen."
    Die Gefahr sehe ich auch...
    Von daher ist Dein Vorschlag nicht der schlechteste...
    Aber wieso ist es bei Win 98 eigentlich so (mal blöd gefragt...)

    Luca

  5. #5
    Avatar von Spyx
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    Die meisten Viren, Trojaner, etc. sollen ja möglichst klein sein, damit man diese einfach einschleusen kann. Deshalb benutzen viele Viren, Trojaner, etc. sogenannte DLLs. Da es bei den DLLs aber Versionsunterschiede gibt und es auch einige DLLs garnicht bei Win98 existieren, funktionieren die meisten Viren nicht auf solch "alten" Betriebssystemen.
    Ich würde ja auch Win95 nehmen, ich habe aber leider meinen Key verlegt. Windows 95 ist noch besser, da es auf einem 16-Bit Prinzip aufbaut. Also nur halb so viel, wie die anderen Windowsversionen (also Win98 und aufwärts). Man kann zwar manche 16-Bit Programme mit dem Kompaktibilitätsmodus wiederbeleben, aber eigentlich sind die für Windows 95 o.ä. geschrieben. Da funktionieren die neuen Viren überhaupt nicht mehr. Das zu erklären könnte ne Weile dauern (Unterschiede & Probleme zwischen 16-Bit und 32-Bit). Also ich machs mal kurz und einfach:
    Code:
    Windows 98 und höher sieht 32 Eier.
    Es nimmt die 32 Eier und tut sie in die Rührschüssel
    Code:
    Windows 95 sieht die 32 Eier.
    Es kann aber immer nur 16 nehmen.
    Also nimmt es 16 Eiern und tut sie in eine Rührschüssel und die anderen 16 in eine andere.
    Das ist dann am Rezept vorbei und das Programm stürzt ab.

  6. #6
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    Danke für die Erklärung, Spyx, bringt es doch schon Licht ins Dunkel!

    Aber wenn man natürlich einmal den Komfort eines höheren Betriebssystems erlebt hat, dann fällt es schon schwer, wieder sozusagen zurückzugehen.
    Eine andere Alternative wäre ja, wenn man einen gut ausgestatteten und schnellen Arbeitsrechner hätte und einen Win95er oder 98er nur fürs Internet nutzen würde.

    Luca

  7. #7
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    Man könnte aber eine Sandbox benutzen. Darin können alle Programme ausgeführt werden, ohne dass sie irgendwelche Auswirkungen auf das Betriebssystem hätten.

  8. #8
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    Was ist eine Sandbox? Ich habe mal bei Wikipedia nachgeschaut, bin aber nicht wirklich schlau draus geworden... Ich meine, wie sieht das praktisch aus? Muß man da noch zusätzlich etwas einbauen oder schirmt man es mit einer Software ab?

    Luca

  9. #9
    Avatar von Nikki
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    Hier gibt es Sandboxie und eine sehr gute Erklärung dazu:

    https://software-portal.faz.net/ie/51980/Sandboxie

  10. #10
    Avatar von Luca
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    Das hört sich ja sehr interessant an!
    Könnte man theoretisch auch seine ganze Festplatte oder bestimmte Daten da hinein packen, so daß diese Daten auch vor Außenstehenden geschützt sind?

    Luca

  11. #11
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    Hallo Luca,

    es ist umgekehrt wie du denkst:

    Nicht alles Wichtige wird weggeschlossen -
    du öffnest gar nicht erst die Türen zu deinem trauten Heim und lässt das Gefährliche im Käfig drin. Dadurch musst du nicht immer nachdenken, ob es vielleicht noch etwas gäb3e, was du schützen solltest, es ist alles geschützt.

    De facto läuft alles was nicht sicher ist in diesem Sandkasten - Prinzip klar ?

  12. #12
    Avatar von Nikki
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    Deine Daten auf der Festplatte werden ja geschützt. Du startest bestimmte Programme in der Sandbox und - je nachdem, wie du die Sandbox eingestellt hast - wird anschließend alles gelöscht. Du kannst also alle Programme ausprobieren, ohne dass Veränderungen an deinem System vorgenommen werden. Den Programmen wird vorgegaukelt, dass sie in der normalen Umgebung arbeiten. Außerdem surfst du auf diese Weise auch anonym, weil die Sandbox wie ein Proxy-Server zwischengeschaltet wird. Beim Email-Programm musst du nur aufpassen. Wenn du die Sandbox nicht richtig konfigurierst, sind alle neuen Emails anschließend weg.
    Absolut sicher ist die Sandbox allerdings nicht, weil es schon Malware gibt, die sie durchdringt.
    Hier gibt es noch eine weitere Erklärung:

    https://www.netzwelt.de/news/75637_2-fre ... boxie.html

  13. #13
    Avatar von Luca
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    Danke Nikki und Fighter,

    meine erste Überlegung war wohl Wunschdenken..., praktisch so eine Art Safe auf dem PC, wo nur ich Zutritt habe und keine "Panzerknacker" sie durchdringen können.
    Aber so wie sie funktioniert, ist es auch nicht schlecht, wie der Name ja auch schon andeutet, eine Spielwiese, wo man gefahrlos einiges testen kann.
    Ich werde mir die Infos noch in Ruhe durchlesen und sie auch mal ausprobieren.
    Das anonyme Surfen im Netz ist allerdings gut. Danke für den Tipps wegen der Emails!

    Luca

  14. #14
    Avatar von Spyx
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    Das anonyme Surfen im Netz ist allerdings gut.
    Internet ungleich anonym.

    Beispiel:
    Du stellst dich auf einen Marktplatz. (steht fürs ins Internet gehen)
    Du beleidigst jemanden. (Damit wir auch einen Grund haben dich anzuzeigen.)
    Der beleidigte zeigt dich an. (Klar, oder?)
    Auf einmal steht die Polizei vor deiner Tür, als du nach Hause kommst.

    Was du nicht weisst:
    Als du den Marktplatz betreten hast, hast du dem "Türsteher" (Internetprovider) ohne es zu wissen deine Telefonnummer gegeben (IP).
    Die Polizei ging einfach zum Türsteher, fragte nach deiner Telefonnummer und fuhr zu dir nach Hause.

    Ich hoffe das Beispiel war verständlich.

  15. #15
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    Ja, Spyx, war absolut verständlich!
    Die IP hatte ich glatt vergessen...

    Luca

  16. #16
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    Als sollte es so sein, habe ich heute morgen interessante und aufschlußreiche Texte zu den Bundestrojanern gefunden.
    Hier die Links:
    https://www.heise.de/security/artikel/86415/0
    https://www.heise.de/newsticker/meldung/92673

    Luca

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